21. Juni: Tag des Schlafes

Im Jahr 2000 wurde der Feiertag am 21. Juni ins Leben gerufen, um auf die Bedeutung des Schlafes aufmerksam zu machen. In der Antike war der medizinische Wert bereits wohl bekannt. Zum Tempelschlaf (griech. ἐγκοίμησις, röm. incubatio) gingen erkrankte Menschen in die Heiligtümer der Götter – unter anderem in das des Asklepios – und erhofften dort im Traum einen Hinweis auf eine wirksame Therapie zu erhalten. 

Bronzekopf des Hypnos

Als Personifikation tritt der Schlaf (Hypnos) bereits in der homerischen Ilias auf. Hera bittet ihn Zeus einzuschläfern, damit Poseidon den Griechen im Trojanischen Krieg helfen kann. Hesiod beschreibt die Zwillingsbrüder Hypnos (Schlaf) und Thanatos (Tod) in seiner Theogonie als Söhne der Nyx (Nacht). In der Literatur sowie Kunst wird Hypnos als junger Mann mit Flügeln dargestellt. So auch in unserem Abguss des Hypnos-Kopfes. Eine Binde hält das wellige Haar des unbärtigen Mannes zusammen. An den Seiten des Kopfes befinden sich Flügel, wobei von einem nur noch Ansätze vorhanden sind. Bei dem bronzenen Werk des British Museums handelt es sich um die römische Kopie eines spätklassischen griechischen Originals.

Die Darstellung des Schlafes gestaltet sich in der Antike als höchst ambivalent. Einerseits bezeichnet Cicero den Schlaf als das Bild des Todes (Cic. Tusc. 1,38,92), andererseits gilt der Schlaf als angenehmer, süßer Zustand, der Götter wie Menschen bezwingt. Er ist Herr über die Insel der Träume und der Befreier von Sorgen. 

Übrigens wurde der heutige Tag deshalb als Gedenktag ausgewählt, weil es sich um den längsten Tag beziehungsweise die kürzeste Nacht auf unserer nördlichen Erdhalbkugel handelt. In diesem Sinne sollten wir zur Feier des Tages den Wecker ausstellen und etwas mehr Zeit im Land der Träume verbringen.


Weitere Informationen zum Abguss und zum Original:
http://arachne.uni-koeln.de/item/reproduktion/3304932