Im Zuge des Ausstellungsparcours „Balade“ präsentierte die Abguss-Sammlung eine Sonderausstellung der Künstlerin Haris Epaminonda.

Ihr Film „Chimera“ (2019) ist ein experimenteller audiovisueller Reisebericht. Ausgangspunkt für das Werk ist Super-8-mm-Videomaterial, das 2014 in und um die kalifornische Wüste gedreht und während der Entwicklung größtenteils beschädigt wurde. Unter Verwendung des geretteten Filmmaterials, zusammen mit Aufnahmen, die auf verschiedenen Reisen entstanden sind, oszilliert Epaminondas Arbeit zwischen Realität und Fantasie, Natur und Kultur, Licht und Dunkelheit. In der griechischen Mythologie ist Chimera ein weibliches, feuerspeiendes Hybridwesen, mit dem Kopf eines Löwen, dem Körper einer Ziege und einer Schlange als Schwanz. Der elektronische Ambient-Score des Films wurde von der Sound- und Performance-Künstlerin Kelly Jayne Jones komponiert.

Haris Epaminonda, Chimera, 2019, digitised super 8 film, colour, sound by Kelly Jayne Jones, duration – 34:15 min. Courtesy – the artist & Rodeo London Piraeus; Casey Kaplan, New York; Galleria Massimo Minini, Brescia
Haris Epaminonda (*1980, Zypern) verwendet vorhandene Materialien wie Fotografien aus Büchern und gefundene Objekte, Skulpturen, Texte und Collagen, die sie mit selbst entworfenen Strukturen und Trägern montiert und kombiniert. Ihre Installationen beschwören visuelle Verwirrungen herauf, die eine Vielzahl von Bedeutungen suggerieren. Epaminondas Bildsprache tendiert oft zur Abstraktion und evoziert geheimnisvolle Atmosphären, die sich einer genauen Klassifizierung entziehen. Sie wurde auf der 58. Venedig Biennale (2019) mit dem Silbernen Löwen ausgezeichnet.
Der Film war vom 10. Juli bis zum 22. August 2021 in der Abguss-Sammlung Antiker Plastik zu sehen.