11. Februar: Internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft

Wusstet Ihr, dass heute der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft ist?

„Worauf beruhte ihre Kunst, ihre eigenartige Macht, die sie befähigte, die bedeutendsten Staatsmänner unter ihren Willen zu beugen und den Philosophen so manches Wort hoher Anerkennung zu entlocken? […] Die einen behaupteten, Perikles habe Aspasia nur wegen ihrer Weisheit und politischen Einsicht umworben. Denn auch Sokrates besuchte sie zuweilen mit seinen Schülern, und ihre Freunde brachten oft die eigenen Gattinnen zu ihr, damit sie ihr zuhören könnten.“ (Plut. Perik. 24)

Mit diesen Worten beschreibt der antike Schriftsteller Plutarch die hochgebildete Aspasia (Lebensdaten um 470 bis 420 v. Chr.). Eigene Werke der Philosophin und Rednerin sind nicht erhalten, Zeitzeugen berichten aber von ihrem Intellekt. In ihrem Hause hielten sich die griechischen Gelehrten der Zeit auf und tauschten sich mit ihr über Philosophie und Politik aus. Der Staatsmann Perikles heiratete Aspasia und soll sie sehr geliebt und geschätzt haben. Weil sich Aspasia in den Bereichen der athenischen Gelehrten bewegte und die geistigen Prozesse der Zeit mitgestaltete, verstieß sie gegen das herkömmliche Frauenbild. So kam es, dass die geistreiche Frau einigen gelehrten Männern ein Dorn im Auge war. Der Dichter Aristophanes versuchte Aspasia in einem seiner Werke als Hetäre herabzusetzen. Aufgrund Perikles inniger Liebe zu seiner Aspasia und der Beredsamkeit seiner Ehefrau wurde sie in den Komödien mit der mythologischen Omphale gleichgesetzt (vgl. hierzu den Beitrag zum vergangenen Welttag ‚Gegenteiltag‘).

Weibliche Gewandstatue (aus Aquino) im Typus der sog. Aspasia, mit Idealkopf

Leider kennen wir keine gesicherten Bildnisse der Aspasia. Forscher haben aber einen Statuentypus nach ihr benannt. Zu diesem zählt die Gewandstatue, deren Abguss für Berlin 1989/90 in Dresden erworben wurde. Die Statue zeigt vermutlich eine Gottheit. Aber zumindest in der neuzeitlichen Benennung des Typus lebt die große Aspasia weiter.

Weitere Informationen findet Ihr unter der Nummer 3304084 in der Datenbank Arachne: https://arachne.uni-koeln.de