23. Mai: Weltschildkrötentag

Was auf den ersten Blick eher unterhaltsam klingt, hat tatsächlich einen ernsten Hintergrund. Viele Schildkrötenpopulationen sind durch den Einfluss des Menschen in ihrer Existenz bedroht und oft wird das als Haustier beliebte Wesen nicht artgerecht gehalten. Um auf diese Probleme aufmerksam zu machen und einen Diskurs zur Verbesserung anzustoßen, existiert seit 20 Jahren der Weltschildkrötentag.

Aphrodite auf der Schildkröte

Aus der Antike ist uns die als fruchtbar geltende Schildkröte als eines der Attribute der Liebesgöttin Aphrodite überliefert. Das hauptsächlich in feuchteren Regionen lebende Tier versinnbildlicht die Herkunft der aus dem Meer geborenen Göttin. Außerdem könnte die Schildkröte wegen der Rückzugsmöglichkeit in die von der Außenwelt abgeschiedene Intimität ihres Panzers als Analogie für die eheliche Liebe stehen.

Der antike Reiseschriftsteller Pausanias berichtet, dass im griechischen Elis eine monumentale Statue der Aphrodite des Künstlers Phidias aus Gold und Elfenbein stand, die einen Fuß auf eine Schildkröte setzte. Dieses Motiv findet sich an einer römischen Statue in Berlin wieder, auf die unser Abguss zurückgeht. Dort steht eine weibliche Person mit ihrem linken Fuß auf einer kleinen Schildkröte. Somit könnte es sich bei dieser Skulptur um eine verkleinerte Kopie der Aphrodite aus Elis handeln.


Mehr Informationen zum Abguss und zum Original unter: https://arachne.dainst.org/entity/1225744