17. Mai: Welttag gegen Homophobie

Wir begehen den internationalen Welttag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie, weil sich unsere Gesellschaften in manchen Bereichen immer noch schwer damit tun, die Vielfalt menschlicher Neigungen und Identitäten zu akzeptieren. Das ist keineswegs immer so gewesen: Der Antike war die Vorstellung weitgehend fremd, dass Sexualität sich auf ein einziges Geschlecht bezieht. Unter bestimmten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen konnten sowohl Frauen als auch Männer ihrem erotischen Interesse an beiden Geschlechtern nachgehen.

Antinous Mondragone

Homoerotische Begegnungen unter Frauen wurden bereits um 600 v. Chr. von der Dichterin Sappho von Lesbos beschrieben. Der römische Kaiser Hadrian verliebte sich auf einer Reise durch das Reich in den Jüngling Antinoos, der sein ständiger Begleiter wurde. Antinoos ertrank tragischerweise im Nil. Der verzweifelte Hadrian ließ eine Stadt am Ort des Unglücks errichten und Antinoos wurde nun als Gott oder als Heros kultisch verehrt. Statuen zeigen Antinoos oft angeglichen an die Götter Dionysos oder Apollo, wie der hier gezeigte sog. Antinoos Mondragone. Das Original befindet sich heute in Paris, ein Abguss in Berlin. Dionysos und Apollo sind zwar männliche Götter, wurden aber zugleich auch sehr feminin dargestellt.


Mehr Informationen zu dem Kopf des Antinoos unter: https://arachne.dainst.org/entity/1226637