10. Mai: Muttertag

Die Ursprünge des Muttertags lassen sich bis in die antike Zeit zurückverfolgen. Denn bereits die Muttergottheiten Gaia, Rhea oder Demeter wurden rituell als Lebensspenderinnen verehrt. Als Begründerin des neuzeitlichen Muttertags gilt die Amerikanerin Anna Marie Jarvis, welche zunächst am 12. Mai 1907 ein Memorial Mothers Day Meeting veranstaltete.

Niobe mit Niobidin

Das Thema der Mutterliebe ist in den antiken Bildwerken ein beliebtes Sujet. In einer Skulpturengruppe in Rom lässt sich jene enge Verbindung zwischen einer Mutter und ihrem Kind erkennen. Voller Angst flieht das junge Mädchen in den Schoß der matriarchalen Figur. Schützend legt die Frau dem Kind die Hand auf den Rücken und ist dabei, ihren Mantel über das Mädchen zu halten. Ihre Blicke gehen in die Ferne zu einer uns bisher unbekannten Gefahr. Im Eifer des Gefechts winden sich ihre Gewänder im dramatischen Schwung um ihre Körper. Die Geschlossenheit der Gruppe verstärkt das Gefühl der engen Verbundenheit der beiden Figuren.

Es handelt sich um Niobe und eines ihrer Kinder, den Niobiden. Die Gemahlin des Königs von Theben gebar zwölf Kinder und war dermaßen stolz auf ihre Sprösslinge, dass sie sich hochmütig über die Göttin Leto stellte, die lediglich zwei Nachkommen zur Welt brachte: Apollon und Artemis. Dieser Hochmut sollte das Verderben der Niobe besiegeln, denn die göttlichen Zwillinge rächten ihre Mutter Leto, indem sie alle Kinder der Niobe töteten. Voll von ungeheurem Schmerz über den Verlust, erstarrte Niobe zu Stein. Doch auch als Stein hörte sie niemals auf Tränen über ihre verlorenen Kinder zu vergießen.


Weitere Informationen zum Abguss und zum Original unter: https://arachne.dainst.org/entity/1226180